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Donnerstag, 18. September 2014

Es kommt immer anders, als man denkt...

Nun war es also so weit. Verdammt, war ich aufgeregt! Wir fuhren nach Frankfurt, um den Schäferhund kennen zu lernen. Nachdem wir das Tierheim endlich gefunden hatten, wurden wir von einer Mitarbeiterin begrüßt, die uns in den ersten 3 Sätzen bereits erklärte, dass am nächsten Tag noch eine andere Familie kommen würde um sich den Hund anzusehen und vermittelte uns den Eindruck, dass die den Hund bekommen werden, egal wie gut unser Eindruck ist. Dann versuchte sie noch 5 Minuten uns den Hund auszureden ("Sie wissen aber, dass sie keinen gesunden Hund bekommen werden, das können Sie bei einem 7 Jahre alten Schäferhund aus dem Tierheim auch nicht erwarten. Da werden auf jeden Fall noch Kosten und Probleme auf sie zukommen, also die andere Familie hat ja schon Erfahrung mit alten Schäferhunden...") Naja, vielleicht gehe ich auf diese Behandlung an anderer Stelle nochmal ein.
Jedenfalls kam dann eine Tierpflegerin und führte uns samt Schäferhund auf ein größeres Eingezäuntes Stück Wiese, da man sich ja nun beim besten Willen kein Bild von einem Hund verschaffen kann, der zwischen anderen bellenden Hunden im Zwinger sitzt. Und ich muss sagen, der Schäferhund war auch ein super Kerl. Bildschön und wirklich sehr lieb und verspielt. Aber da ja nun am nächsten Tag noch die andere Familie kommen sollte, konnten wir ihn nicht direkt mitnehmen. Und so habe ich dann auf dem Weg nach draußen einen Blick in einen Seitengang geworfen und einen Hund gesehen, der mir auch vorher im Internet aufgefallen war und den ich mir einfach mal angucken wollte. Und als ich so vor dem Zwinger stand, guckte ich in den Zwinger nebenan und sah Bonnie.
Und das war wirklich Liebe auf den ersten Blick! Und zwar auf beiden Seiten. Alle Hunde im Tierheim haben in ihren Zwingern gekläfft, nur sie saß einfach nur stumm da und starrte mich an. Ich starrte zurück und als ich meine Eltern rief um doch mal zu gucken, war für mich bereits alles entschieden. Meine Eltern wollten diesen Hund nicht haben (zu groß, zu schwer, zu träge...) und eigentlich wollten sie Bonnie nicht einmal näher kennen lernen. Doch mir war klar, dass es dieses eine Mal wirklich wichtig war, mich durchzusetzen. Also stellte ich auf stur und bestand darauf, Bonnie wenigstens mal kennen zu lernen. Also sind wir letztendlich samt Hund und Tierpflegerin in eine Art großen eingezäunten Sandkasten marschiert. Dort trafen wir auch noch auf eine andere Tierpflegerin, die normalerweise immer mit den Hunden arbeitet und auch diese versicherte uns, dass wir uns da einen tollen Hund ansehen. Sie war mit ihrem Kind da, so konnte Bonnie auch gleich mal demonstrieren, dass sie Kinder mag :) Sie sagte zu uns, dass der Hund immer so 3-4 Tage bräuchte bis er überhaupt jemanden beachtet, geschweige denn mag oder vertraut. Ungefähr 10 Sekunden später lag der Hund vor mir auf dem Rücken und hat sich kraulen lassen. Also war es nicht nur für mich, sondern auch für sie entschieden. Da konnten meine Eltern natürlich nicht mehr viel gegen sagen, wenn sich zwei so offensichtlich gesucht und gefunden haben. Lange Rede, kurzer Sinn: der Vertrag wurde unterschrieben, der Hund ins Auto geladen und ab ging's über hoffnungslos überfüllte Autobahnen nach Hause. :)
Das war also der Tag, an dem ich die wichtigste und beste Entscheidung meines bisherigen Lebens traf.
Das erste Bild von Bonnie, das ich gemacht habe. Bei einer Trink- und Pinkelpause auf dem Heimweg :)

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